Soforthilfe rettete Leben des Sportfreunds
Quelle: Altmuehl-Bote, Freitag 07.Oktober 2011
Reiner Tieftrunk, Horst Jädicke und Hans Jung wurden für ihr beherztes Eingreifen ausgezeichnet
GUNZENHAUSEN (man) – Ihr beherztes Eingreifen hat Schlimmes verhindert, womöglich das Leben von Heinz Stark gerettet: Als der 78-Jährige beim BRSV-Softballtraining plötzlich zusammenbrach, zögerten Reiner Tieftrunk, Horst Jädicke und Hans Jung nicht lange und starteten sofort Reanimierungsmaßnahmen. Dafür wurden sie nun vom BRK Mittelfranken- Süd mit der Henry-Dunant- Medaille ausgezeichnet.
Es war gegen 17.30 Uhr, als Heinz Stark bei einer der beiden wöchentlichen Softball-Trainingsstunden in der Dreifachturnhalle des Simon-Marius- Gymnasiums mitten im Spiel plötzlich zusammenbrach. Hans Jung, Horst Jädicke und Reiner Tieftrunk leisteten sofort Erste Hilfe, sorgten mit Mund-zu-Mund-Beatmung für die notwendige Sauerstoffzufuhr und versuchten mit Herzmassage, das lebensnotwendige Organ wieder in Gang zu bringen. Andere des BRSV-Teams kümmerten sich darum, dass der Notarzt und sein Team offene Türen und jemand, der ihnen den Weg weist, vorfanden.
Ein beispielhaftes Verhalten, das unbedingt Schule machen sollte und es verdient, in der Öffentlichkeit dargestellt zu werden, davon ist nicht nur der Oberarzt der Anästhesie am Kreiskrankenhaus Gunzenhausen, Dr. Martin Scharrer, überzeugt. Er hatte an diesem Tag als Notarzt Dienst und war mit dem BRK-Team, Rettungsassistent Tim Wagner und Rettungssanitäter Herbert-Jürgen Wiedmann, so schnell vor Ort, dass „wir unseren Defi gar nicht mehr einsetzen konnten“, erinnert sich Jädicke.
Dennoch hat dieser Defibrillator sicher mit dazu beigetragen, dass die Sportkollegen von der Softballabteilung sofort wussten, was zu tun ist. Seit das Gerät 2004 in der Dreifachturnhalle stationiert wurde, besuchen die BRSV-Mitglieder regelmäßig Schulungen zu dessen Anwendung. Der letzte Kurs beim BRK-Kreisverband vor einem Jahr dauerte fünf lange Stunden, erinnert sich BRSV-Vorstandsmitglied Reiner Tieftrunk. Stunden, die es allerdings wirklich wert waren, wie nicht nur er jetzt erfahren konnte.
Denn Heinz Stark hatte nach einer schweren Herzrhythmusstörung einen Herzstillstand und seine Chancen wären, ist Oberarzt Scharrer überzeugt, ohne das beherzte Eingreifen seiner Sportkollegen lange nicht so gut gewesen. Mit jeder Minute, die der Patient unversorgt bleibt, sinken die Überlebenschancen, nach sieben Minuten sind sie gleich null, erläutert der Mediziner. Bereits auf dem Weg ins Krankenhaus wurden die wichtigsten Daten per Handy in die Klinik übermittelt, sodass dort beim Eintreffen des unter Narkose stehenden Patienten alles vorbereitet war. Denn im Gegensatz zu so manchem Fernsehfilm kann und darf ein soeben wiederbelebter Patient in der Regel nicht gleich wieder aufstehen, sondern wird erst einmal 24 Stunden „gekühlt“, erläutert Scharrer. 32 Grad ist die beste Temperatur, um neurologische Schäden zu minimieren.
Mittlerweile läuft Heinz Stark, der sein Leben lang stets viel Sport getrieben hat, wieder munter herum und wird am Freitag bereits eine Rehabilitationsmaßnahme antreten. Danach will er selbstverständlich wieder weiter Softball spielen.
Auch im Kreisverband des Bayerischen Rotes Kreuzes war man der Meinung, dass der leider nicht selbstverständliche Einsatz von Tieftrunk, Jädicke und Jung gewürdigt werden muss. Deshalb überreichte nun im Kreiskrankenhaus Gunzenhausen Markus Dängler, der Assistent von Geschäftsführer Rainer Braun, an Reiner Tieftrunk und Horst Jädicke die nach dem Gründer des Roten Kreuzes benannte Lebensrettermedaille. Hans Jung, der zurzeit in Urlaub ist, bekommt die Medaille nachgereicht.
Heinz Stark (Dritter von links) und seine Lebensgefährtin Marianne Dünkelmeyer im Kreise seiner Retter Horst Jädicke, Reiner Tieftrunk, Oberarzt Dr. Martin Scharrer, Rettungssanitäter Herbert-Jürgen Wiedmann, Markus Dengler vom BRK-Kreisverband, der stellvertretenden BRSV-Vorsitzenden Andrea Hofmeier, Vorstandsmitglied Ursula Betz und Rettungsassistent Tim Wagner (von links). Foto: Natalis
mit freundlicher des Genehmigung des Altmuehl-Bote Gunzenhausen